Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Elsen

Bestimmt können sich viele von Ihnen noch daran erinnern und manche werden es durch Erzählungen kennen, wie im Sommer und Herbst Obst und Gemüse einge­macht wurden. Später dann, wenn es käl­ter war, wurde geschlachtet. Um Le­bens­mittel haltbar zu machen, brauchte man vor allem Salz, etwa zum Pökeln des Schinkens oder zum Herstellen von Sauerkraut. Salz war daher wichtig und wertvoll. Es wurde auch vom „weißen Gold“ gesprochen.
Im Markusevangelium sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander!“ (Mk. 9,50) Das ist ein Wort Jesu, das sich nicht sofort erschließt. Was könnte er damit gemeint haben, dass wir als Christen Salz in uns tragen sollen?
Dass Salz Lebensmittel haltbar macht und zur Würze beiträgt, das kennen wir aus dem alltäglichen Leben. Bei weite­rem Überlegen fällt einem ein, dass Salz Eis zum Schmelzen bringt. Und wenn es in Wasser gelöst ist, entwickelt es eine „tragende“ Kraft. Wer an der See im Urlaub war, hat Salzwasser vielleicht geschmeckt oder in einer kleinen Wunde gespürt. Wer schon einmal im Toten Meer in Israel gebadet hat, der hat erlebt, dass der hohe Salz­gehalt des Wassers (27 %) dazu führt, dass man nicht untergeht.
Das Wort Jesu „Habt Salz in euch …“, kann man dann so verstehen:
1. Tragt dazu bei, Leben zu erhalten und zu bewahren. Achtet darauf, dass die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere so sind, dass sie nicht aus­sterben. Sorgt dafür, dass durch mehr Gerechtigkeit die Menschen weltweit  ein Auskommen haben.
2. Dazu gehört, sich für andere Men­schen einzusetzen, wenn sie benach­teiligt oder ausgegrenzt werden. Ebenso auch, Anteil zu nehmen am Leben anderer und Menschen beizu­stehen in ihren Nöten. So kann der Glaube wie Salz eine tragende Kraft entfalten.
3. Wenn dies gelingt, entfaltet sich eine weitere Wirkung, dann schmilzt das Eis des Misstrauens und des Hasses. Unser Glaube hilft uns, zu vergeben und ande­ren Menschen mit Offenheit und Toleranz zu begegnen, weil auch sie nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden.
4. Auf diese Weise können wir als Christen das Leben schmackhaft ma­chen, denn wenn wir so handeln, können alle erleben, wie gut und schön Leben sein kann.
In diesem Jahr, am 31. Oktober, feiern wir den Auftakt zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation. Martin Luther hatte in seinem Bibelstudium entdeckt, dass Gottes Gnade immer ein Geschenk ist und nicht durch Werke verdient werden kann. Daher war es ihm sehr wichtig, dass sich Christen immer wieder an der Bibel, an den Worten Jesu, orientieren, denn Jesus war für ihn die Mitte des Glaubens. So versuchte Luther nach seinen Worten zu leben. Versuchen wir es ihm gleich zu tun und Jesu Wort zu folgen: „Habt Salz in euch.“
Eine gute Zeit wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin Elke Hansmann

 

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