Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Elsen

„Eigentlich wollte ich mit meiner Tochter im Sommer in den Urlaub fliegen“, erzählt sie ihrer Freundin. „Aber nach dem Anschlag in Istanbul überlegen wir, ob wir das wirklich tun sollen oder ob die Gefahr eines Anschlages nicht zu groß ist.“
Nicht nur durch die neue Terrorgefahr kann man den Eindruck bekommen: Der Tod hat die Macht über das Leben. Überall ist vom Tod die Rede: ein tödlicher Unfall auf der Bundesstraße; ein Konfirmand erzählt, dass ein Mitschüler gestorben ist; ein Freund berichtet, dass seine Mutter unheilbar erkrankt ist.  Und Menschen sterben weltweit in jeder Minute durch Kriege und Katastrophen. Überall der Tod. Er hat die Macht.
In wenigen Wochen feiern wir Ostern und hören die Worte aus dem Evangelium: „Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier! “ (Mk. 16,6)
Können wir das glauben im Angesicht der Macht des Todes in unserem Leben? Der Tod hat die Macht, so scheint es. Doch uns ist eine neue Wahrheit verkündet: Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen und damit das Leben ans Licht gebracht.
Als Jesus lebte, stellte er sich den Mächten des Todes in den Weg. Er heilte Kranke, gab Mutlosen neue Hoffnung, schenkte Menschen, die schuldig geworden waren, eine neue Perspektive. Ja, er weckte sogar Tote auf und viele dachten, da ist einer, der ist stärker als die Mächte des Todes, er ist Gottes Sohn.
Doch dann wurde er hingerichtet und alles schien ein Ende zu haben. Der Tod  hatte seine Macht aufs Neue gezeigt und erwiesen. Ein paar Jahre noch, dann wäre er vergessen. Aber es kam anders.
Die Frauen berichteten von seinem leeren Grab und es dauerte nicht lange, da erzählten andere, dass sie ihm begegnet waren und es wurden immer mehr. Der Tod hatte seine Macht verloren. Mit seinem Wirken an Jesus Christus sagt Gott uns: „Ich bin ein Gott des Lebens!“
Das bedeutet: Gott hat etwas mit dem Leben zu tun, er will das Leben. Und das ist mehr als die Aneinanderreihung von Tagen, Wochen und Jahren. Es ist auch nicht nur Arbeit und Mühe, sondern: Leben ist ein Protest gegen die Macht des Todes. Ein Protest gegen die Freudlosigkeit und den Wunsch aufzugeben, gegen das ergebene Hinnehmen von Lebensbedingungen, die „Schicksal“ genannt werden, gegen die sorgenvolle Ängstlichkeit, die das Leben grau macht und den Schwung nimmt.
Weil Christus dem Tod die Macht genommen hat, dürfen wir darauf vertrauen, dass wir durch ihn in Gottes Händen geborgen sind – in jedem Augenblick unseres Lebens und auch im Tod. In diesem Vertrauen können wir fröhlich, zuversichtlich und getröstet unser Leben leben, denn: „Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Ein frohes Osterfest wünscht Ihnen

Ihre Elke Hansmann, Pfr'in

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