Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Elsen
O Heiland, reiß die Himmel auf.
Singen gehört für mich unbedingt zum Advent dazu. In keiner anderen Jahreszeit wird so viel musiziert, gesungen, manchmal gesummt oder auch nur gebrummt wie in den kommenden Wochen. Da sind die altvertrauten Lieder, aber auch die neuen Klänge wie die aus der "Weihnachtsbäckerei''.
Eines meiner Lieblingslieder im Advent ist "0 Heiland, reiß die Himmel auf". In diesem Lied geht es so gar nicht um Engel, den süßen Klang der Glocken oder gar um ein Kind in lockigem Haar. In kraftvoller Sprache wird in diesem Lied der herbeigerufen, von dem man sich Veränderung, Erneuerung, Freiheit, Trost, Licht und Stärke erhofft und wünscht.
,,0 Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel lauf, reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für. " (EG 7,1)
Der Heilbringer soll kommen, Riegel soll er abreißen, Schlösser öffnen und so auch den Himmel. Dieser Heiland ist kein kleines machtloses Kind.
Nein, hier kommt jemand, der die Macht hat, Neues zu schaffen und zu bringen. Wie im Frühjahr die Blumen machtvoll aus der Erde hervorsprießen, so soll er aus der Erde hervorbrechen: ,,0 Erd, herfür dies Blümlein bring, 0 Heiland, aus der Erden spring. ", heißt es in der dritten Strophe.
Erneuerung und Veränderung brauchen wir Menschen immer wieder, auch und vielleicht sogar besonders in der Kirche.
Ein Hauch von Veränderung geht derzeit von Papst Franziskus aus. Und das nehmen nicht nur unsere katholischen Schwestern und Brüder wahr. Doch wie viele Veränderungen noch nötig sind, zeigt unter anderem der Fall des Limburger Bischofs. Viele sind enttäuscht von dem Verhalten dieses katholischen Kirchenoberen und auch evangelische Christen treten aus diesem Grund aus ihrer Kirche aus. Vermutlich lassen sich auch in der evangelischen Kirche negative Beispiele für den Umgang mit Geld und Macht finden. Wir alle sind immer wieder der Versuchung ausgesetzt, das eigene Wohlergehen und die eigenen Ansprüche an die erste Stelle zu setzen. Eben auch ein Bischof.
Nur einen kenne ich, der sich ganz auf Gott und die Menschen eingelassen hat: Jesus Christus. Reichtum, Macht und sogar sein Leben hat er nicht für sich beansprucht. Nur er kann daher wirklich Veränderung und Erneuerung, neue Freiheit, Trost und Licht bringen. Deshalb werde ich in den kommenden Wochen wieder von ihm singen, ja, versuchen ihn herbei zu singen:
,,0 klare Sonn, du schöner Stern, dich wollten wir anschauen gern; 0 Sonn, geh auf, ohn deinen Schein in Finsternis wir alle sein. " (EG 7,5)
Dieses Licht möge uns allen den Weg weisen zu einem gottgefälligen Leben, Gott zur Ehre und unseren Mitmenschen zum Wohl.
Eine gesegnete Adventzeit, frohe Weihnachten und Gottes Segen für das Neue Jahr wünscht Ihnen
Ihre E. Hansmann, Pfr.in
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