Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Elsen
Etwa 300 Brotsorten werden in Deutschland gebacken und fast jeder hat eine oder zwei Lieblingssorten, die jeden Tag auf den Tisch kommen. Denn Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Wir stillen damit also ein Grundbedürfnis für unser Leben. Wenn wir jemanden fragen, womit er sein Brot verdient, dann geht es um mehr als um das tägliche Essen auf dem Tisch, es geht um die Absicherung des Lebensunterhaltes. So steht das tägliche Brot für mehr als nur das Nahrungsmittel. Es ist ein Lebensmittel, ein Mittel zum Leben. Die Bitte des Vaterunsers „Unser tägliches Brot gib uns heute“ erklärt Martin Luther in seinem kleinen Katechismus darum auch so, dass mit Brot mehr gemeint ist als das Nahrungsmittel. Für ihn gehören ebenso Kleidung, ein Dach über dem Kopf, der Beruf und eine gute Regierung sowie verlässliche Freunde und Nachbarn dazu. Der Mensch lebt eben nicht vom Brot allein, wie es schon im Matthäusevangelium heißt (Mt. 4,4).
Da, wo unser Leben kein Ziel hat, wo wir keine Orientierung finden in einer Zeit, in der Werte austauschbar erscheinen, wo wir keine Hoffnung haben, die uns zum Leben ermutigt, da sind wir arm, auch wenn wir Nahrungsmittel genug haben. Deshalb sind wir immer wieder auf der Suche nach dem, was unseren Lebenshunger stillt, nach etwas, das uns erfüllt, im übertragenen Sinn satt macht.
Auf der Suche nach solch einem „Lebensmittel“ sind auch die Menschen, die Jesus nachfolgen. Und Jesus sagt zu ihnen, dass Gott Brot vom Himmel schenkt, das der Welt Leben gibt. Sie bitten Jesus, ihnen dieses Brot zu geben. Und Jesus antwortet: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.“ (Joh. 6,51 )
Alles, was wir zum Leben nötig haben – alles, was wir für diesen einen Tag brauchen, um über die Runden zu kommen und auch alles, was hält und trägt in allen Stürmen des Lebens – das dürfen wir von Jesus erwarten.
Der Evangelist Johannes betont, dass die Herkunft Jesu eine andere ist, dass er der von Gott Gesandte ist. Durch Jesus handelt Gott an uns Menschen. Er gibt sich selbst im Leben, Sterben und Auferstehen Jesu. Und wer darauf vertraut, dass Jesus von Gott gekommen ist, dem wird das ewige Leben geschenkt. Vertrauen auf Gott bedeutet Lebensgewinn. So gibt der Glaube im Leben Halt und Sinn.
Das sind „Lebensmittel“, die man nicht kaufen kann, in keinem Supermarkt, in
keiner Boutique dieserWelt.
Beim Abendmahl gibt Jesus sich selbst, wenn er das Brot bricht und sagt: „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“ (Lk. 22,1 9) Daran denken wir in der kommenden Passions- und Osterzeit, denn Christus schenkt sich für uns, damit wir Leben haben und erfahren in umfassender Fülle. So wird er uns zum Brot des Lebens.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Elke Hansmann Pfr.in
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