Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Elsen

Ich glaube an die Auferstehung der Toten

 

Gleich zu Beginn des Jahres war es die Aufgabe der Konfirmandinnen und Konfirmanden, das Glaubensbekenntnis auswendig zu lernen. Der letzte Teil fällt den meisten besonders schwer.

Darin steht der Satz: "Ich glaube ... an die Auferstehung der Toten ...". Dieser Satz macht nicht nur Mühebeim Auswendiglernen, sondern vor allem, ihn ehrlich als Bekenntnis zu sprechen. Das geht nicht nur Jugendlichen so. Auch viele Erwachsene tun sich schwer, an die Auferstehung zu glauben.

"Wie soll das gehen? Wie soll ich mir das Leben nach dem Tod vorstellen?" - das sind die Fraggen, die in dem Zusammenhang gestellt werden. Diese Fragen sind nicht neu! Schon zu Lebzeiten Jesu fragten ihn die Sadduzäer, eine mächtge religiöse Gruppe in Israel, wie sie sich das mit der Auferstehung vorstellen sollten. Sollte es denn im Himmerl so weitergehn wie bisher auf der Erde?

"Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden, denn ihm leben sie alle." (Lukas 20,38)

Jesus hat diesen Satz gesagt, nachdem er Gott mit Menschen in Verbindung gebracht hat, die schon lage tot ware: "Gott ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs", sagt Jesus. Er möchte damit deutlich machen, dass der Himmel keine Fortsetzung des Lebens auf der Erde ist. Nur eines ist vergleichbar: Auch die für uns "Toten" leben in Gott. Sie leben nicht so, wie wir es kennen. Diese Art von Leben ist vorbei, endgültig. Sie leben ein anderes Leben, ein Leben in der Gegenwart Gottes.

Für viele, die einen Menschen verloren haben, ist dies eine tröstliche Vorstellung. Der geliebte Mensch ist und geht nicht verloren.

Nun gehen wir auf Ostern zu. Wir feiern die Auferstehung Jesu, den Sieg des Lebens über den Tod. Wir hören vom leeren Grab und vom Erschrecken der Jüngerinnen und Jünger. Das leere Grab ist kei Beweis für die Auferstehung. Das Erschrecken der Menschen, die davon hören ist sicher eine verständliche Reaktion. Wie soll amn auch nicht erschrecken, wenn etwas Neues und Unbegreifliches seinen Anfang nimmt! Etwas, das sich allen Erklärungen entzieht und nur geglaubt werden kann.

Doch indem Gott Jesus von den Toten auferweckt, wird für alle sichtbar, was vorher schon galt: "Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden." Und das hat Auswirkungen auf mein Leben im Hier und Jetzt.

Dietrich Bonhoeffer schreibt dazu:

"Alles erraffen oder Alles wegwerfen, das ist die Haltung dessen, der fanatisch an den Tod glaubt. Wo aber erkannt wird, dass die MAcht des Todes gebrochen ist, wo das Wunder der Auferstehung und des neuen Lebens mitten in die Todeswelt hineinleuchtet, dort verlangt man vom Leben keine Ewigkeiten, dort nimmt man vom Leben, was es gibt, nicht Alles oder Nichts, sondern Gutes und Böses, Wichtiges und Unwichtiges, Freude und Schmerz ..."

So wünsche ich Ihnen. dass Sie den Trost, die Hoffnung und die Gelassenheit, die von der Auferstehung in unser Leben ausstrahlen, in Ihrem Leben erfahren können.

 

Eine gute Zeit und ein frohes Osterfest wünscht Ihnen Ihre

E. Hansmann, Pfr'in

 

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